
Eine Online-Teilnahme ist kostenfrei. Die Tätigkeit der Treuhand war nicht nur bereits in zeitgenössischen Debatten hochumstritten, sondern wurde auch von einer Vielzahl betrieblicher Proteste begleitet. Während die damalige wie heutige Berichterstattung dabei vor allem auf die großen Protestereignisse vom Frühjahr 1991 oder in Bischofferode im Sommer 1993 blickt(e), in denen sich auch der wachsende Unmut vieler Ostdeutscher gegenüber der Bundesregierung und dem Westen äußerte, blieb der Großteil der Proteste auf die Betriebe und Verhandlungen mit der Treuhand bezogen. Die Einflussmöglichkeiten, die Belegschaften hierbei hatten, drohen angesichts zunehmend polarisierter Ost-West-Debatten jedoch aus dem kollektiven Gedächtnis zu geraten. Der Vortrag beleuchtet dieses verborgene Erbe der Treuhand-Jahre. In Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte
Wie erleben Sie den Zusammenhalt in unserer Stadt? In gemütlicher Runde bei einem Snack tauschen wir uns mit "Sprechen & Zuhören" aus: In Kleingruppen hat jede Person die Möglichkeit, ihre Gedanken und Erfahrungen zu teilen, während die anderen aufmerksam zuhören. Danach gibt es einen Austausch unter allen. Kommen Sie vorbei und probieren Sie es aus! Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich, unterstützt aber bei der Planung.
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Die Hure ist in den Worten Walter Benjamins »Verkäuferin und Ware in einem«. Sie verdinglicht sich zum käuflichen Objekt und bleibt doch unverfügbares Subjekt.
Bis in die Debatten der aufgeklärten Gegenwart erscheint sie zugleich als preisgegebenes Opfer und arbeitsscheue Betrügerin. Die Prostitution zeigt sich als unverzichtbare Einrichtung und zu bekämpfendes Übel.
Wie sehr das auch mit dem bürgerlichen Blick auf Frauen und ihre Körper zu tun hat, der zu jeder Zeit Kontrolle und Voyeurismus, Distanz und Neugier gleichermaßen ist, untersucht Theodora Becker in dem Vortrag und fragt nach der Ambivalenz der sexuellen Ware, die diesen Zuschreibungen und Umgangsweisen zugrunde liegt.
Dabei verfolgt sie anhand der Prostitution den Zusammenhang von Subjektivität, Sexualität, Warenform und Arbeit in der bürgerlichen Gesellschaft, sowie seine Wandlungen seit dem 19. Jahrhundert.
Dr. Theodora Becker studierte Philosophie, Politik- und Kulturwissenschaften und lebt in Berlin.
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Antike Philosophen vertraten bei der Bewertung von Tieren ganz unterschiedliche Positionen. Während Aristoteles und die Stoiker Tiere aufgrund ihrer fehlenden Vernunft und Sprache scharf vom Menschen abgrenzten, bewerteten andere philosophische Strömungen Tiere völlig anders.
Insbesondere Autoren der Spätantike und der islamischen Welt schrieben Tieren durchaus rationale Fähigkeiten zu. Einige Denker waren sogar überzeugt, dass Tiere Sprache benutzten.
Im Vortrag werden diese Positionen vorgestellt und auf die ethischen Konsequenzen eingegangen, wie wir Menschen Tiere behandeln sollten.
Prof. Dr. Peter Adamson lehrt Philosophiegeschichte an der LMU München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Philosophie der Antike und der islamischen Welt.
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Die Computerspielstörung wurde unlängst von der WHO als Verhaltenssucht in das internationale Klassifikationssystem von Erkrankungen aufgenommen.
Über (Online-) Spiele hinausgehend werden auch andere Internetapplikationen suchtartig genutzt, wie beispielsweise Online-Shoppingseiten, soziale Netzwerke und Online-Pornografie.
Im Vortrag werden die aktuellen diagnostischen Kriterien vorgestellt, theoretische Störungsmodelle zusammengefasst und der aktuelle Forschungsstand zu psychologischen und neurobiologischen Prozessen der onlinebezogenen Verhaltenssüchte skizziert. Abschließend werden Ansätze für Prävention und Therapie diskutiert.
Prof. Dr. Matthias Brand, Diplom in Psychologie 1999 an der Universität Koblenz-Landau, 2001 Promotion und 2005 Habilitation an der Universität Bielefeld.
Er ist Professor für Allgemeine Psychologie und Kognition an der Fakultät für Informatik der Universität Duisburg-Essen und Direktor des Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging in Essen. Zudem ist er wissenschaftlicher Leiter des Center for Behavioral Addiction Research (CeBAR) an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
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Mehrmals geriet Goethe auf seiner italienische Reise in Situationen, in denen er glauben wollte, aus der eigenen Zeit gefallen und in der Antike oder in einer Art Nicht-Zeit gelandet zu sein.
Wir meinen, dieses Gefühl wiederzuerkennen. Doch so ist es nicht: Goethe hatte, noch dem 18. Jahrhundert gemäß, andere Vorstellungen von Zeit und Geschichte, als wir sie hegen – erkennbar etwa an seiner Beschreibung italienischer Gasthäuser, an der Schilderung seiner Ankunft auf Sizilien, an seinen Äußerungen über Palladio oder auch an seinen Versuchen, die „Urpflanze“ zu entdecken.
Thomas Steinfeld war Literaturchef der FAZ und anschließend Leiter des Feuilleton der SZ. Von 2006-2018 lehrte er als Professor für Kulturwissenschaften an der Universität Luzern. Er hat u.a. zu Goethe, Italien und Marx viel beachtete Publikationen vorgelegt.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Casa di Goethe in Rom statt.
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Das Imperium Romanum und die römisch-katholische Kirche verkörpern zwei völlig verschiedene, aber zugleich auch verwandte Institutionen: zwei erfolgreiche Modelle eines politischen / rechtlichen / ethischen Universalismus, der sich im Prinzip an alle Menschen richtet.
Die ewige Stadt zieht ihren Nimbus – und auch ihren kulturellen Reichtum – aus beiden Modellen: aus dem Machtanspruch einer weltlich stabilen Friedensordnung für den ganzen Erdkreis – und aus dem Heilsversprechen einer allen Menschen zugänglichen himmlischen Seligkeit. Der Papst, der römische Chef der katholischen Weltkirche, hat im 19. Jahrhundert zwar jede weltliche Herrschaft aufgeben müssen, seine kirchliche Zentralmacht jedoch weiter verstärkt und perfektioniert. Wie konnte, wie kann dieses Paradox funktionieren?
Prof. Dr. Otto Kallscheuer ist ein deutscher Philosoph und politischer Theoretiker. Er unterrichte und forschte u.a. an den Universitäten Rom, Princeton, Sassari, Osnabrück und der Columbia University. Er ist Autor des 2024 bei Matthes & Seitz erschienen Buches „Papst und Zeit: Heilsgeschichte und Weltpolitik“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Casa di Goethe in Rom statt.
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Der jiddische Witz ist mehr als die Summe der Witze, mit denen Ostjuden über sich selbst lachten. Er ist Geist, „esprit“, ja schwarzer Humor angesichts einer absurden Luftmenschen-Existenz.
Der israelische Schriftsteller und Germanist Jakob Hessing erschließt kurzweilig das ironische Potential der jiddischen Sprache und erklärt, warum jiddischer Witz und jiddische Literatur aufblühten, als das Ostjudentum seiner Vernichtung entgegen ging.
Prof. Dr. Jakob Hessing wurde 1944 im Versteck bei einem polnischen Bauern geboren, wuchs in Berlin auf und emigrierte 1964 nach Israel.
Bis zu seiner Emeritierung 2012 war er Professor und Leiter der Germanistischen Abteilung an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Durch Romane, Essays, Übersetzungen aus dem Hebräischen und Zeitungsbeiträge ist er einer größeren Leserschaft bekannt.
Bitte teilen Sie bei der Anmeldung mit, wie Ihr Wissensstand zur Entwicklung eines Schutzkonzeptes ist und welcher konkrete Wissensbedarf besteht.
In dieser praxisorientierten Schulung werden die Grundlagen zum Thema Schutzkonzepte für Kinder- und Jugendliche vermittelt, mögliche Wissenslücken geschlossen und bereits bestehende Konzepte analysiert.
Darüber hinaus erhalten Teilnehmende einen Überblick über Anlaufstellen und Strukturen in der Stadt Brandenburg, die Sie bei der Umsetzung eines Schutzkonzeptes unterstützen können.
Seit dem 1. Januar 2025 sind alle Einrichtungen, die Angebote für Kinder und Jugendliche anbieten, gesetzlich verpflichtet, ein Schutzkonzept zu erarbeiten. (§ 27 Brandenburgisches Kinder- und Jugendgesetz- BbgKJG)
Dementsprechend ist das Angebot für Vereine, Bildungseinrichtungen, Bibliotheken, Museen und weitere Einrichtungen, die punktuell oder regelmäßig Angebote für Kinder und Jugendliche anbieten.